MIEJSKA GALERIA SZTUKI W CZESTOCHOWIE (CITY GALLERY)
“Incident – Accident IV”
Teilnehmer: Günter Brus, Marion Rauter, Verena Rotky, Valentina Eberhardt, Anita Buchgraber, Franz Stattler, Josef Niederl, Walter Kratner
About the work:
WALTER KRATNER „The Trap / Die Falle“
Auf einer wippenartigen Konstruktion liegen in weißen Porzellanteller ausgetrocknete Brotstücke, die wild mit Draht vernäht, an Widerhaken hängen. Weiche Polster und schwere Steine sind in dieser Objektinstallation weitere Requisiten für einen subtilen, poetischen Kommentar zu aktuellen gesellschaftlichen Tendenzen, die Ausgrenzung und Jagd auf Mittellose befürworten.
Die Installation erstellt nicht nur das Bild einer „Falle“ für Schutzsuchende, sondern liest sich auch als Spiegel für die Psyche der politisch Verantwortlichen.
BILDPROTOKOLLE
Tripthycon 1:
442A.Landschaft.13, 2013 und 442B.Landschaft.13, 2013
443A.Landschaft.13, 2013 und 443B.Landschaft.13, 2013
444A.Landschaft.13, 2013 und 444B.Landschaft.13, 2013
Alle Arbeiten:
Graphit und Pastell auf Fotografie auf Papier, jeweils ca. 30x40cm
Tripthycon 2:
246.OT.93, 2011
Graphit und Pastell auf Fotografie auf Papier, ca. 40x60cm
227.OT.96, 2010
Graphit und Pastell auf Fotografie auf Papier, ca. 35x35cm
230.OT.10, 2010
Graphit und Pastell auf Fotografie auf Papier, ca. 35x35cm
ANMERKUNG 1
“Fremdes Brot”
Hipp-Kunsthalle, Gmunden, 1999
Solid plates of iron are perfectly situated in the ancient huge hall of this historical building. The archaic construction of the building, offset by massive fastenings with hemp ropes and sickles, suggests the principles of war, concurrent with the one now raging in Kosovo. The terrible balance between the elemental forces at work in this installation threaten the viewer with a sense that a breakdown can occur at any and every moment.
ANMERKUNG 2
(…). Wer die Souveränität verliert über „eigenes Brot“ verfügen zu können, sondern stattdessen auf „fremdes Brot“ angewiesen ist, befindet sich meist in einer schrecklichen Notsituation, ausgelöst durch Naturkatastrophen, Krieg, oder einschneidende Schicksalsschläge.
Solcherlei existentielle Fragen verbergen sich hinter der Installation „Fremdes Brot“ von Walter Kratner, der hierfür den Raum der Hipp-Halle optimal zu nutzen verstand und eine symbolkräftige Inszenierung fand: lange Stangen an deren Spitzen Brotscheiben mit Draht befestigt wurden (eine Darreichungsform, die zudem nicht direkt mit der Armut in Kontakt kommen möchten), lehnen an den Wänden, darunter schwarze Stoffbahnen, auf welche manchmal bereits ein Brotstück hinab gefallen ist, am Boden verfällt, erhärtet, verschimmelt oder bricht. (…)
Zit.: Otto Johannes Adler, Salzkammergut Zeitung, (27. Mai 1999)